Pädagogische Ausrichtung
Um die Kinder bestmöglich zu unterstützen ist die Kindertagespflege so zu gestalten, dass sie als anregender Lebensraum dem Bedürfnis der Kinder nach Begegnung mit anderen Kindern, Eigentätigkeit im Spiel, Bewegung, Ruhe, Geborgenheit, neuen Erfahrungen und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten gerecht werden können.
Das Kind steht im Zentrum einer professionellen Gestaltung frühkindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse. Seine Individualität und seine vielfältigen Ressourcen sind Ausgangspunkt pädagogischen Handelns. Säuglinge und Kleinkinder sind sehr kompetent und gleichzeitig noch sehr schutzbedürftig. Sie sind verständige, reaktionsfähige und aktive Menschen.
Vertrauen in die Persönlichkeit und Entwicklungsfähigkeit eines Kindes sowie Achtsamkeit und Respekt bestimmt daher die pädagogische Haltung der Fachkräfte.
Autonomie, Individualität und Persönlichkeit eines Kindes können sich entfalten, wenn das Kind die Möglichkeit hat, selbst wirksam zu werden und seinen Impulsen zu folgen (Selbstwirksamkeit). Kinder unter drei Jahren benötigen für ihre Handlungen die enge Begleitung einer erwachsenen Person, Schutz und Geborgenheit in vertrauensvollen Beziehungen, emotionale Sicherheit und Verlässlichkeit im Tagesablauf.
Das Bild vom Kind, der Blick auf das kindliche Handeln und die Begleitung frühkindlicher Lern- und Entwicklungsprozesse gehen davon aus, dass kleine Kinder eigenständige und kompetente Lerner sind, die aber gleichzeitig noch den Schutz und die Fürsorge ihrer Bezugspersonen benötigen.
Meine Ziele
Zu meinen persönlichen Zielen gehört es, den Kindern eine liebevolle und sichere Umgebung zu bieten, in der sie sich wohlfühlen und frei entfalten können. Ich möchte ihnen vermitteln, dass ich für sie da bin und ihnen gleichzeitig die Gewissheit geben, dass ihre Eltern sie immer wieder abholen kommen. Durch einen geregelten Tagesablauf und wiederkehrende Rituale möchte ich den Kindern Sicherheit und Orientierung geben.
Es ist mir wichtig für die Kinder eine enge Bezugsperson zu werden, die sie wohlwollend in ihren ersten Lebensjahren begleitet.
Dabei ist es mir sehr klar, dass ich lediglich eine Unterstützung und niemals ein Ersatz für die Eltern bin. Mit meiner offenen und zugewandten Art möchte ich sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern ein wichtiger Teil in diesen Jahren der Betreuung sein.
Es ist mir bewusst, dass ich als erste Bezugsperson außerhalb der Familie, maßgeblich den späteren Bindungs- und Beziehungsaufbau der Kinder beeinflusse.
Da dies für die meisten Kinder die erste Betreuung außerhalb ihres Zuhauses ist, werden sie hier erstmals ein gemeinsames Miteinander in einer Gruppe mit anderen Kindern kennenlernen. Sie werden lernen, was es heißt zu Teilen, zu Streiten, zu Diskutieren und zu Trösten. Sie können zum ersten Mal ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit erfahren und lernen, sich in einer Gruppe zurecht zu finden.
Ein weiteres meiner Ziele ist es, den Kindern das Thema gesunde Ernährung nahe zu bringen. Ich möchte ihnen beibringen, ein Bewusstsein für ihren Körper und das Gefühl von Hunger zu entwickeln und danach zu handeln. Ich werde ihnen eine ausgewogene und gesunde Ernährung anbieten und diese auch im Alltag thematisieren, sodass die Kinder lernen wo das Essen herkommt und dass es nicht selbstverständlich ist. Beim Essen achte ich auf die Größe der Portionen, denn ich möchte den Kindern beibringen kein Essen zu verschwenden, sich also lieber mehrmals kleinere Portionen zu nehmen als eine riesige und dass zu viel weg geschmissen wird. Da ich täglich frisch koche möchte ich den Kindern auch das Kochen, Backen und Zubereiten von Mahlzeiten generell nahe bringen, indem ich dies mit ihnen zusammen tue.
Es ist mir bewusst, dass die Kinder mich den ganzen Tag beobachten und auch nachahmen werden, wie ich spreche, gehe und rede. Ich achte also genau darauf, wie ich mich vor den Kindern benehme und agiere als ihr Vorbild. Durch meine Art zu reden beeinflusse ich die der Kinder, durch mein Verhalten, das ihre und wie ich mit ihnen umgehe beeinflusst, wie sie mit anderen Kindern umgehen. Diese ersten Erfahrungen prägen die Kinder nachhaltig in ihrem Verhalten.
Ich möchte den Kindern ein höchstmögliches Maß an Geborgenheit und Sicherheit vermitteln, aber auch eine professionelle, individuelle und bedürfnisorientierte Betreuung anbieten. Dazu bilde ich mich stets weiter, indem ich Fortbildungen besuche und meine Arbeit gemeinsam mit anderen Tagespflegepersonen reflektiere.
Was will ich fördern?
Ich werde ich die Kinder nach meinen Kompetenzen bestmöglich fördern. Besonders auf diese sechs Bereiche fokussiere ich meine Förderung, da ich sie für sehr wichtig erachte.
Jedes Kind ist eine eigenständige Person und sollte auch so behandelt werden. In meiner täglichen Arbeit versuche ich jedem Kind individuell auf Augenhöhe zu begegnen.
Individualität
Durch das vielfältige Spielmaterial, das den Kindern zur Verfügung steht, werden die Kinder in ihrer Fantasie angeregt. Des Weiteren biete ich ihnen Material zur kreativen Gestaltung und lasse die Kinder im Alltagsgeschehen mitbestimmen. Diese Situationen geben den Kindern die Möglichkeit über sich selbst nachzudenken, ihre Individualität zu erkennen und diese auszudrücken.
Persönlichkeitsentwicklung
Ich versuche die Kinder in ihrer Individualität kennenzulernen, um so ihre Stärken und Fähigkeiten herauszufinden. Ich nehme jedes Kind mit seinen Eigenarten an und werde versuchen seine Talente bestmöglich zu fördern.
Selbstständigkeit
Eine Pädagogik die mir sehr am Herzen liegt, ist die von Maria Montessori, prägend ist hier der Leitsatz: „Hilf mir es selbst zu tun“. Das wichtigste hierbei ist den Kindern die Möglichkeit zu bieten, so viel wie möglich selbst zu erledigen. Hierfür ist eine vorbereitete Umgebung von Nöten, in der die Umgebung für die Kinder zugänglich gemacht wird. (z.B. durch Kindgerechte Möbel, Garderobe, Hocker um an Waschbecken zu gelangen. Das wichtigste ist jedoch den Kindern die Möglichkeit zu bieten Dinge selbst zu tun.
Problemlösekompetenz
Diese lässt sich fördern, indem man Kindern Herausforderungen bietet, welchen sie sich stellen können. Auch durch Fehlschläge lernen Kinder dazu, erst mögen sie frustriert sein, doch dann werden sie sich erneut der Herausforderung stellen und sich solange daran versuchen, bis sie eine Lösung finden. Diese Lösung mag für uns Erwachsene manchmal umständlich wirken, doch nur so lernen die Kinder. Sie müssen die Freiheit haben auch Fehlschläge zu erleben und daran zu wachsen. Wichtig ist hier nur, dass die Herausforderungen altersentsprechend sind, sodass die Kinder sie irgendwann meistern können und nicht nur Fehlschläge erleben.
Selbstbewusstsein
Wenn Kinder erfahren, das ihre Leistungen gewürdigt werden und man sie ernst nimmt, können sie Selbstbewusstsein entwickeln. Hierfür muss ihnen von Klein an Respekt entgegen gebracht werden und sie als eigenständige Person wahrgenommen werden. Ich gehe mit den Kindern offen um, nehme ihre Meinungen und Ideen ernst und gehe mit ihnen ehrlich um. Selbstbewusstsein ist auch etwas, das man sich abgucken kann, indem es von einem Vorbild vorgelebt wird.
Motorik
Bestehend aus Grobmotorik und Feinmotorik möchte ich durch wiederkehrende Bewegungsabläufe fördern. Je Kleiner die Kinder, desto gröber sind ihre Bewegungen, sie lernen das kontrollierte bewegen von Armen und Beinen, fangen an zu Robben und zu Krabbeln, später zu Laufen. Dies üben wir z.B. bei Spaziergängen oder dem Klettern im Toberaum. Wenn die Kinder älter werden lernen sie immer feinere Bewegungen, wie das Greifen nach Gegenständen und später das Halten von Stiften und Besteck. Dies üben die Kinder mit Puzzlen, beim Malen und Basteln oder auch beim selbstständigen Essen.
Körperbewusstsein
Die Kinder lernen auf ihren Körper zu hören und lernen, wie sich Hunger und Durst anfühlen und was sie dagegen tun können. Später bekommen sie auch ein Bewusstsein für ihre Ausscheidungen, welches dazu führt das sie lernen wollen auf die Toilette zu gehen. Dies üben wir, indem die Kinder selbstständig Essen und hierbei auch die Menge des Essens selbst bestimmen, außerdem durch die Möglichkeit der eigenständigen Körperpflege (Händewaschen, Gesicht mit einem Waschlappen waschen und beim Wickeln helfen).
Meine Schwerpunkte
In den ersten Jahren lernen Kinder unwahrscheinlich schnell, sie saugen Wissen auf, wie ein Schwamm. Meine Schwerpunkte lege ich hierbei auf Kommunikation und Sprache, Lebenspraktische Übungen, christliche Feste und Feiertage, sowie Natur und Umwelt.
KOMMUNIKATION UND SPRACHE:
Im täglichen Ablauf gibt es viele Möglichkeiten, die Sprache der Kinder zu fördern und sie zum Sprechen anzuregen. Hierzu singe ich mit den Kindern jeden Morgen ein Begrüßungslied und je nach Jahreszeit oder Anlass ein weiteres Lied. Manchmal lese ich den Kindern hier auch ein Gedicht oder eine Geschichte vor oder wir machen ein Fingerspiel und zum Mittagessen sprechen wir gemeinsam einen Tischspruch.
Weiter gibt es einige altersangemessene Bilderbücher, die ich mit den Kindern gemeinsam anschauen kann und über die wir dann sprechen. Hauptsächlich möchte ich die Sprache fördern, indem ich mit den Kindern spreche und ihnen Dinge beschreibe, somit diene ich ihnen als Vorbild.
LEBENSPRAKTISCHE ÜBUNGEN
Dieser Lernbereich stammt aus der Montessori Pädagogik, hierbei geht es um vorbereitete Übungen in denen die Kinder Kompetenzen erlernen können, die sie in ihrem täglichen Leben brauchen. Darunter fallen Übungen, wie das Einschütten von Wasser in ein Glas, das Öffnen und Schließen von Reisverschlüssen und Knöpfen, Tischdecken, An- und Ausziehen der eigenen Kleidung, sowie das Aufwischen von Kleckereien. Außerdem lernen sie nach dem Spielen wieder aufzuräumen und beim Wickeln zu unterstützen.
Hierbei geht es darum, dass die Kinder sich Ausprobieren und diese lebenspraktischen Kompetenzen für sich erwerben können.
CHRISTLICHE FESTE UND FEIERTAGE
Da sich die Kindertagespflege direkt neben der Kirche und dem Gemeindehaus befindet und wir ab und zu den Garten, sowie die Räumlichkeiten der Gemeinde nutzen werden, lässt sich diese Tatsache nicht ignorieren.
Der christliche Glauben ist mir und meiner Familie sehr wichtig und ein fester Bestandteil unseres Lebens, da wir uns in unserer Freizeit ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagieren. Der Glaube ist somit auch Teil meines Alltags und liegt mir am Herzen. Dieses Gefühl möchte ich an die Kinder weitergeben, hierbei möchte ich jedoch betonen, dass es mir nicht darum geht die Kinder zum Glauben zu „überreden“ oder sie gar von ihrem Familienglauben abzubringen.
Es geht mir lediglich darum die christlichen Feste und Feiertage, wie Ostern oder Weihnachten zu thematisieren und zu feiern.
NATUR UND UMWELT
Dieses Thema ist wohl eines der am einfachsten zu thematisierenden. Hier geht es ums Wetter, die Jahreszeiten, Bäume und Blumen, Tiere und Menschen. Ich gehe mit den Kindern mindestens einmal täglich nach draussen, wo sie diese Themen selbst erleben können. Außerdem biete ich den Kindern Bücher zu den Themen Natur und Umwelt an und bespreche diese mit ihnen. Auch die Themen Umweltschutz, Mülltrennung und Lebensmittelverschwendung liegen mir am Herzen, daher lege ich großen Wert auf die Trennung von Müll und mehrere kleine Essensportionen.
Jedes Kind betrachte ich als individuelle Persönlichkeit und berücksichtige dabei die Lebensumstände der jeweiligen Familie. Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern ist mir sehr wichtig, da wir eng zusammen arbeiten und stets im Austausch sein müssen, um die bestmögliche Betreuung für das Kind erreichen zu können.
Bei jedem Kind schaue ich genau hin wo es gerade steht in seiner Entwicklung und versuche es genau dort abzuholen.